Ortsverein Wik: Unterschied zwischen den Versionen

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[[1898]] nannte er sich wohl schon ''sozialdemokratischer Verein'' (als einer von zehn im Wahlkreis), der im April 30 und im August 40 Mitglieder hatte.<ref>Bericht von der Konferenz des 7. Reichstagswahlkreises im Hamburger Echo, Dienstag 30. August 1898, S. 3</ref> Im Vorjahr waren es noch 20 gewesen. Auch nahm ein Delegierter an der Wahlkreiskonferenz teil.<ref>Hamburger Echo, 26. April 1898</ref>
[[1898]] nannte er sich wohl schon ''sozialdemokratischer Verein'' (als einer von zehn im Wahlkreis), der im April 30 und im August 40 Mitglieder hatte.<ref>Bericht von der Konferenz des 7. Reichstagswahlkreises im Hamburger Echo, Dienstag 30. August 1898, S. 3</ref> Im Vorjahr waren es noch 20 gewesen. Auch nahm ein Delegierter an der Wahlkreiskonferenz teil.<ref>Hamburger Echo, 26. April 1898</ref>
   
   
Vermutlich existierte der Wiker Verein keine zehn Jahre lang<ref>1902 dürfte der Verein noch selbstständig gewesen sein. In einer Aufzählung der Kandidaten für die Stadtverordnetenwahlen (''Hamburger Echo, 17.10.1902, S. 6'') sind aufgelistet '''[[Eduard Adler|Adler-Wik]]''', [[Wilhelm Brecour|Brecour-Kiel]], Buchdrucker Weber-Kiel und Höker Mohr-Gaarden. Man darf, da natürlich alle in Kiel lebten, annehmen, dass der Zusatz den Ortsverein bezeichnete. (Am 7.11. meldete das Echo, dass Adler, Brecour, Mohr gegen die Bürgerlichen verloren hätten, der Wahlgang für Weber solle an eben dem Tag stattfinden. Weber verbüße gerade in Glückstadt eine Haftstrafe wegen Preßbeleidigung.)</ref>, bevor er sich schon vor dem [[Provinzialparteitag 1904, Neumünster|Parteitagsbeschluss]] von [[1904]], dass es in jeder Stadt nur einen Ortsverein gebe solle, dem [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Verein Kiel und Umgegend]] anschloss, denn [[Eduard Adler]] führte dort in seinem Beispiel, warum zwei Vereine in einer Stadt problematisch wären, nur Kiel und [[Ortsverein Gaarden|Gaarden]] an.<ref>Hamburger Echo, 6.9.1904</ref> Auch [[1905]] wurde er jedenfalls nicht mehr als Teil des Wahlkreiszentralvereins genannt.<ref>Das könnte man evtl. noch näher herausfinden in den Jahresberichten der Agitationskommission SH und des Wahlkreisvereins 1904/1905, AdsD LV-SH 4 und LAS, Abt. 309/12 530 (Bericht Kieler Polizeipräsident) und vielleicht auch in der Volkszeitung</ref> Vermutlich bildet er innerhalb des Kieler Vereins einen eigenen Bezirk.
Vermutlich existierte der Wiker Verein keine zehn Jahre lang<ref>1902 dürfte der Verein noch selbstständig gewesen sein. In einer Aufzählung der Kandidaten für die Stadtverordnetenwahlen (''Hamburger Echo, 17.10.1902, S. 6'') sind aufgelistet '''[[Eduard Adler|Adler-Wik]]''', [[Wilhelm Brecour|Brecour-Kiel]], Buchdrucker Weber-Kiel und Höker Mohr-Gaarden. Man darf, da natürlich alle in Kiel lebten, annehmen, dass der Zusatz den Ortsverein bezeichnete. (Am 7.11. meldete das Echo, dass Adler, Brecour, Mohr gegen die Bürgerlichen verloren hätten, der Wahlgang für Weber solle an eben dem Tag stattfinden. Weber verbüße gerade in Glückstadt eine Haftstrafe wegen Preßbeleidigung.) Diese Interpretation wird dadurch gestützt, dass Adler im Adressbuch 1903, das im Vorjahr Redaktionsschluss hatte, ihn in der Prinz-Heinrich-Straße verortet.</ref>, bevor er sich schon vor dem [[Provinzialparteitag 1904, Neumünster|Parteitagsbeschluss]] von [[1904]], dass es in jeder Stadt nur einen Ortsverein gebe solle, dem [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Verein Kiel und Umgegend]] anschloss, denn [[Eduard Adler]] führte dort in seinem Beispiel, warum zwei Vereine in einer Stadt problematisch wären, nur Kiel und [[Ortsverein Gaarden|Gaarden]] an.<ref>Hamburger Echo, 6.9.1904</ref> Auch [[1905]] wurde er jedenfalls nicht mehr als Teil des Wahlkreiszentralvereins genannt.<ref>Das könnte man evtl. noch näher herausfinden in den Jahresberichten der Agitationskommission SH und des Wahlkreisvereins 1904/1905, AdsD LV-SH 4 und LAS, Abt. 309/12 530 (Bericht Kieler Polizeipräsident) und vielleicht auch in der Volkszeitung</ref> Vermutlich bildet er innerhalb des Kieler Vereins einen eigenen Bezirk.


Die Wik gehörte ab 1911 dann dem neu geschaffenen Distrikt Nord an.
Die Wik gehörte ab 1911 dann dem neu geschaffenen Distrikt Nord an.

Version vom 31. Januar 2024, 17:17 Uhr

Der Ortsverein Wik ist eine Gliederung im Kreisverband Kiel. Das Gründungsjahr steht bisher nicht fest, aber wir wissen, dass sich im Februar 1894 in der Wik ein Arbeiterverein gründete.

Ursprünge

Der Vorwärts meldet die Gründung eines Arbeitervereins in der Wik
Durch eine Meldung im Vorwärts vom 8. März 1894 (vgl. links) ist die Gründung eines Arbeitervereins in der Wik, die 1893 nach Kiel eingemeindet worden war, im Februar 1894 belegt. Die Gründung fand nach einer Versammlung mit Carl Legien statt, der aus dem Reichstag berichtete. Schon ein Jahr später hatte der Verein 33 Mitglieder.[1]

1898 nannte er sich wohl schon sozialdemokratischer Verein (als einer von zehn im Wahlkreis), der im April 30 und im August 40 Mitglieder hatte.[2] Im Vorjahr waren es noch 20 gewesen. Auch nahm ein Delegierter an der Wahlkreiskonferenz teil.[3]

Vermutlich existierte der Wiker Verein keine zehn Jahre lang[4], bevor er sich schon vor dem Parteitagsbeschluss von 1904, dass es in jeder Stadt nur einen Ortsverein gebe solle, dem Sozialdemokratischen Verein Kiel und Umgegend anschloss, denn Eduard Adler führte dort in seinem Beispiel, warum zwei Vereine in einer Stadt problematisch wären, nur Kiel und Gaarden an.[5] Auch 1905 wurde er jedenfalls nicht mehr als Teil des Wahlkreiszentralvereins genannt.[6] Vermutlich bildet er innerhalb des Kieler Vereins einen eigenen Bezirk.

Die Wik gehörte ab 1911 dann dem neu geschaffenen Distrikt Nord an.

Neugründung

Traditionsfahne des Ortsvereins

Anfang 1945 begannen die alten Sozialdemokraten sich in "Stubenzirkeln" Gedanken über die Zukunft der SPD nach dem Ende der Nazi-Herrschaft zu machen. Einer dieser Zirkel traf sich im Haus von Emil Bandholz in der Tonderner Straße 11. Dort wurde später im Jahr der Distrikt (heute Ortsverein) Wik gegründet.[7]

Am 21. Dezember 1946 richtete der Distrikt in Verbindung mit der Arbeiterwohlfahrt in der Großgaststätte Müller eine Weihnachtsfeier für 500 Kinder aus.[8]

70er Jahre

Im September 1970 sprach sich der Ortsverein für die Landtagskandidatur von Karl-Heinz Luckhardt aus - obwohl dessen Gegenkandidat, der amtierende Landtagsabgeordnete Alfred Prezewowsky, Mitglied in der Wik war. Man wünschte sich für ihn, dass er "auf der Landesliste gut placiert werden" würde.[9]

Im Januar 1972 wurde der Ortsverein Steenbek-Projensdorf im Zuge einer Organisationsreform vom OV Wik abgetrennt. Grund dafür war, dass "beide Stadtteile bevölkerungsmäßig stark zugenommen" hätten, teilte die SPD mit.[10] Den Vorsitz in der Wik behielt Joachim Hall.

80er Jahre

Aufkleber OV Wik zur Landtagswahl 1988
Flyer OV Wik 1987
Die Wik zeigte im Wahlkampf zur Landtagswahl 1988 deutlich Flagge für ihren Landesvorsitzenden. In der Kneipe "Bei Hinni", Holtenauer Str 242, wurde jeden Sonntag morgens die Zeitung am Sonntag (ZAS) abgegeben und für die Verteiler im Stadtteil aufgeteilt. Der OV-Vorsitzende hatte daher einen Schlüssel für die Gaststätte.

Seit Anfang der 2000er pflegt die SPD in der Wik die Tradition, des "Aschermittwochs Matjesessen", bei dem es neben Matjes immer eine politische Aschermittwochsrede gibt. Redner waren in der Vergangenheit u.a. Bernd Heinemann, Hans-Peter Bartels, Ulf Kämpfer, Wolfgang Röttgers, Björn Högsdal.

Ortsbeiratsmitglieder

  • von 2003 bis ?? Holger Brück
  • ?? bis 2003 Harro Rüchel
  • von 2000 bis ?? Hans-Michael Brandt
  • von ?? bis 2000 Eva Koeller
  • von ?? bis 1998 Monika Schürkamp
  • von ?? bis 1998 Dörte Zörner-Goetzke
  • gewählt 1998: Waltraut Schimmler, Heike Kuchenbecker, Eva Koeller, Werner Koeller, Harro Rüchel

Links

Ortsverein Wik
Ortsverein Wik
Ortsverein Wik
Gegründet: 1894
Wiedergegründet: 1945
Vorsitzende/r: Sören Stein
Homepage: https://www.spd-kiel.de/gruppen/wik/

Überblick

Personen


Einzelnachweise

  1. Hamburger Echo, 22.8.1895
  2. Bericht von der Konferenz des 7. Reichstagswahlkreises im Hamburger Echo, Dienstag 30. August 1898, S. 3
  3. Hamburger Echo, 26. April 1898
  4. 1902 dürfte der Verein noch selbstständig gewesen sein. In einer Aufzählung der Kandidaten für die Stadtverordnetenwahlen (Hamburger Echo, 17.10.1902, S. 6) sind aufgelistet Adler-Wik, Brecour-Kiel, Buchdrucker Weber-Kiel und Höker Mohr-Gaarden. Man darf, da natürlich alle in Kiel lebten, annehmen, dass der Zusatz den Ortsverein bezeichnete. (Am 7.11. meldete das Echo, dass Adler, Brecour, Mohr gegen die Bürgerlichen verloren hätten, der Wahlgang für Weber solle an eben dem Tag stattfinden. Weber verbüße gerade in Glückstadt eine Haftstrafe wegen Preßbeleidigung.) Diese Interpretation wird dadurch gestützt, dass Adler im Adressbuch 1903, das im Vorjahr Redaktionsschluss hatte, ihn in der Prinz-Heinrich-Straße verortet.
  5. Hamburger Echo, 6.9.1904
  6. Das könnte man evtl. noch näher herausfinden in den Jahresberichten der Agitationskommission SH und des Wahlkreisvereins 1904/1905, AdsD LV-SH 4 und LAS, Abt. 309/12 530 (Bericht Kieler Polizeipräsident) und vielleicht auch in der Volkszeitung
  7. SPD Kiel (Hrsg.): Kiel im Mai 1945 - Hell aus dem dunklen Vergangenen leuchtet die Zukunft empor (Kiel 1985) - Emil Bandholz spricht vom "Tondernweg", den es nicht gibt. Offenbar ist die Tonderner Straße gemeint.
  8. Der Weihnachtsmann in der Wik, VZ, 24.12.1946
  9. Luckhardt setzte sich durch, Kieler Nachrichten, 21.9.1970
  10. SPD Wik teilte sich, Kieler Nachrichten, 25.1.1972
  11. Unzumutbare Zustände, Kieler Nachrichten, 31.3.1973
  12. Vorsitzende seit September 2016
  13. Vorsitzende ab 2011
  14. Vorsitzende