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== | == Leben & Beruf == | ||
In der NS-Zeit wurde Karl-Heinz Luckhardt der Besuch einer höheren Schule wegen eines "nicht befriedigenden Ariernachweises" verweigert er hatte eine jüdische Großmutter. Er lernte in seiner Heimatstadt Maler, wechselte dann in die Industrie, wo er als Kranführer tätig war. Später wurde ihm ermöglicht, auf dem 2. Bildungsweg in Hamburg zu studieren, wohl an der Hochschule für Wirtschaft und Politik. Aus Hamburg wechselte er als wissenschaftlicher Assistent zur SPD-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag. | |||
*Gitarrist und Sänger der Kieler [[Musikgruppe Die Maikäfer]]. Die beiden anderen Mitglieder waren [[Hartmut Lippe]] und [[Friedrich Steinmetz]]. Das Trio trat mit Arbeiterliedern bei vielen Wahlveranstaltungen und auch aus anderen Anlässen auf, häufig ergänzt durch [[Hein Blomberg]], der aus seinen in "Missingsch" verfassten Büchern las. Eins der denkwürdigsten Engagements dürfte die Teilnahme an der Reise von Kieler Ratsmitgliedern nach Rostock anlässlich der Feiern zum 40. Jahrestag der DDR im Oktober [[1989]] gewesen sein. Als diese Reise von den Oppositionsparteien in der Ratsversammlung als "Anbiederung" an das Regime kritisiert wurde, führte Oberbürgermeister Luckhardt in seiner Erwiderung an, dass "Die Maikäfer" kritisches Liedgut zu Gehör gebracht hätten. | |||
*In Kiel bekannt als Züchter der [http://www.n24.de/n24/Wissen/Mensch-Natur/d/3581904/die--tomatoffel--ist-da-.html Tomatoffel], einer Kreuzung aus Tomate und Kartoffel. | |||
*Seit [[1951]] Gewerkschaftsmitglied in IG Bau-Steine-Erden, IG Metall, ÖTV, jetzt ver.di; verschiedene Vorstandsfunktionen. | |||
*Mit seiner Frau Irmgard hatte er drei Söhne. Alle haben seine Musikbegeisterung geerbt; der jüngste, Christopher, ist freiberuflich als Musiker tätig. | |||
== Partei & Politik == | |||
*Versch. Vorstandsfunktionen in [[Jusos]] und SPD von NRW sowie während des Studiums in Hamburg | *Versch. Vorstandsfunktionen in [[Jusos]] und SPD von NRW sowie während des Studiums in Hamburg | ||
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*[[1970]] setzte er sich gegen den amtierenden MdL [[Alfred Prezewowsky]] als Kandidat im Wahlkreis 25 (Kiel-Nord) durch<ref>''Luckhardt setzte sich durch'', ''Kieler Nachrichten'', 21.9.1970</ref> | *[[1970]] setzte er sich gegen den amtierenden MdL [[Alfred Prezewowsky]] als Kandidat im Wahlkreis 25 (Kiel-Nord) durch<ref>''Luckhardt setzte sich durch'', ''Kieler Nachrichten'', 21.9.1970</ref> | ||
*[[1971]]-[[1980]] MdL für den Wahlkreis 25 (Kiel-Nord), ausgeschieden wg. Wahl zum Oberbürgermeister in Kiel | *[[1971]]-[[1980]] MdL für den Wahlkreis 25 (Kiel-Nord), ausgeschieden wg. Wahl zum Oberbürgermeister in Kiel | ||
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*[[1975]]-[[1980]] Parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion | *[[1975]]-[[1980]] Parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion | ||
aktiv im Finanz- und Wirtschaftsausschuss, Ausschuss für die Wahrung der Rechte der Volksvertretung, Untersuchungsausschuss 'Universitäts-Frauenklinik', Ausschuss Kommunaler Investitionsfonds sowie Landeskleingartenausschuss | aktiv im Finanz- und Wirtschaftsausschuss, Ausschuss für die Wahrung der Rechte der Volksvertretung, Untersuchungsausschuss 'Universitäts-Frauenklinik', Ausschuss Kommunaler Investitionsfonds sowie Landeskleingartenausschuss | ||
== Ehrungen == | == Ehrungen == | ||
Am [[27. April]] [[2010]] verlieh ihm der [[DGB]] Region KERN einen Ehrenpreis.<ref>''[http://www.kiel.de/rathaus/_meldungen/_meldung.php?id=8267 Jahresempfang für Gewerkschaften und Verleihung des Kieler Mitbestimmungspreises]'', Presseinfo auf www.kiel.de, 21.4.2010</ref> | Am [[27. April]] [[2010]] verlieh ihm der [[DGB]] Region KERN einen Ehrenpreis.<ref>''[http://www.kiel.de/rathaus/_meldungen/_meldung.php?id=8267 Jahresempfang für Gewerkschaften und Verleihung des Kieler Mitbestimmungspreises]'', Presseinfo auf www.kiel.de, 21.4.2010</ref> | ||
Staatliche Ehrungen lehnte er aus Überzeugung ab. Er war der Ansicht, für die gewissenhafte Erfüllung seiner Aufgaben habe niemand eine Ehrung verdient, da dies selbstverständlich sei.<ref>Vgl. Trauerrede zur Trauerfeier am [[20. August]] [[2019]] in Kiel, aus dem Gedächtnis wiedergegeben.</ref> | |||
== Links == | == Links == |
Version vom 23. August 2019, 00:55 Uhr
Karl Heinz Luckhardt |
Karl Heinz Luckhardt, * 3. Mai 1932 in Bochum, † 11. August 2019 in Kiel; Maler, Volkswirt. Verheiratet mit Irmgard Luckhardt, drei Kinder. 1952 Eintritt in die SPD.
Leben & Beruf
In der NS-Zeit wurde Karl-Heinz Luckhardt der Besuch einer höheren Schule wegen eines "nicht befriedigenden Ariernachweises" verweigert er hatte eine jüdische Großmutter. Er lernte in seiner Heimatstadt Maler, wechselte dann in die Industrie, wo er als Kranführer tätig war. Später wurde ihm ermöglicht, auf dem 2. Bildungsweg in Hamburg zu studieren, wohl an der Hochschule für Wirtschaft und Politik. Aus Hamburg wechselte er als wissenschaftlicher Assistent zur SPD-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag.
- Gitarrist und Sänger der Kieler Musikgruppe Die Maikäfer. Die beiden anderen Mitglieder waren Hartmut Lippe und Friedrich Steinmetz. Das Trio trat mit Arbeiterliedern bei vielen Wahlveranstaltungen und auch aus anderen Anlässen auf, häufig ergänzt durch Hein Blomberg, der aus seinen in "Missingsch" verfassten Büchern las. Eins der denkwürdigsten Engagements dürfte die Teilnahme an der Reise von Kieler Ratsmitgliedern nach Rostock anlässlich der Feiern zum 40. Jahrestag der DDR im Oktober 1989 gewesen sein. Als diese Reise von den Oppositionsparteien in der Ratsversammlung als "Anbiederung" an das Regime kritisiert wurde, führte Oberbürgermeister Luckhardt in seiner Erwiderung an, dass "Die Maikäfer" kritisches Liedgut zu Gehör gebracht hätten.
- In Kiel bekannt als Züchter der Tomatoffel, einer Kreuzung aus Tomate und Kartoffel.
- Seit 1951 Gewerkschaftsmitglied in IG Bau-Steine-Erden, IG Metall, ÖTV, jetzt ver.di; verschiedene Vorstandsfunktionen.
- Mit seiner Frau Irmgard hatte er drei Söhne. Alle haben seine Musikbegeisterung geerbt; der jüngste, Christopher, ist freiberuflich als Musiker tätig.
Partei & Politik
- Versch. Vorstandsfunktionen in Jusos und SPD von NRW sowie während des Studiums in Hamburg
- 1970- mind. 1976 Mitglied im Vorstand Ortsverein Suchsdorf
- 1969-1975 Kreisvorsitzender des Kreisverbandes Kiel
- 1975-1981 Stellv. Vorsitzender im Landesvorstand
Kommunalpolitik
- 1966-1971 Ratsherr in der SPD-Ratsherrenfraktion in Kiel
- 1966-1971 Mitglied im Ortsbeirat Suchsdorf
- 1970-1971 ehrenamtlicher Stadrat und Vorsitzender der SPD-Ratsherrenfraktion in Kiel
- 1980-1992 Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel
Landtag
- 1970 setzte er sich gegen den amtierenden MdL Alfred Prezewowsky als Kandidat im Wahlkreis 25 (Kiel-Nord) durch[1]
- 1971-1980 MdL für den Wahlkreis 25 (Kiel-Nord), ausgeschieden wg. Wahl zum Oberbürgermeister in Kiel
- 1971-1975 Mitglied des Norddeutschen Parlamentsrates
- 1975-1980 Parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion
aktiv im Finanz- und Wirtschaftsausschuss, Ausschuss für die Wahrung der Rechte der Volksvertretung, Untersuchungsausschuss 'Universitäts-Frauenklinik', Ausschuss Kommunaler Investitionsfonds sowie Landeskleingartenausschuss
Ehrungen
Am 27. April 2010 verlieh ihm der DGB Region KERN einen Ehrenpreis.[2]
Staatliche Ehrungen lehnte er aus Überzeugung ab. Er war der Ansicht, für die gewissenhafte Erfüllung seiner Aufgaben habe niemand eine Ehrung verdient, da dies selbstverständlich sei.[3]
Links
- Landtagsinformationssystem: Karl-Heinz Luckhardt
- Wikipedia: Karl Heinz Luckhardt
Quellen
- ↑ Luckhardt setzte sich durch, Kieler Nachrichten, 21.9.1970
- ↑ Jahresempfang für Gewerkschaften und Verleihung des Kieler Mitbestimmungspreises, Presseinfo auf www.kiel.de, 21.4.2010
- ↑ Vgl. Trauerrede zur Trauerfeier am 20. August 2019 in Kiel, aus dem Gedächtnis wiedergegeben.
Andreas Gayk (1946-1954) | Hans Müthling (1955-1965) | Günther Bantzer (1965-1980) | Karl Heinz Luckhardt (1980-1992) | Otto Kelling (1992-1996) | Norbert Gansel (1997-2003) | Torsten Albig (2009-2012) | Susanne Gaschke (2012-2013) | Ulf Kämpfer (seit 2014)
Vorsitzende: Karl Ratz (1945-1958) | Hans Schröder (1958-1963) | Hermann Köster (1963-1969) | Karl Heinz Luckhardt (1969-1975) | Claus Möller (1975-1977) | Hartmut Lippe (1977-1981) | Norbert Gansel (1981-1983) | Claus Möller (1983-1987) | Peter Andersen (1987-1991) | Rolf Selzer (1991-1995) | Rolf Fischer (1995-2000) | Andy Mitterer (2000-2004) | Rolf Fischer (2004-2013) | Jürgen Weber (2013-2018) | Gesine Stück (seit 2018)