Karl Heinz Luckhardt: Unterschied zwischen den Versionen
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== Leben & Beruf == | == Leben & Beruf == | ||
In der NS-Zeit wurde Karl-Heinz Luckhardt der Besuch einer höheren Schule wegen eines "nicht befriedigenden Ariernachweises" verweigert er hatte eine jüdische Großmutter. Er lernte in seiner Heimatstadt Maler, wechselte dann in die Industrie, wo er als Kranführer tätig war. Später wurde ihm ermöglicht, auf dem 2. Bildungsweg in Hamburg zu studieren, wohl an der Hochschule für Wirtschaft und Politik. Aus Hamburg wechselte er als wissenschaftlicher Assistent zur SPD-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag. | In der NS-Zeit wurde Karl-Heinz Luckhardt der Besuch einer höheren Schule wegen eines "nicht befriedigenden Ariernachweises" verweigert er hatte eine jüdische Großmutter. Er lernte in seiner Heimatstadt Maler, wechselte dann in die Industrie, wo er als Kranführer tätig war. Später wurde ihm ermöglicht, auf dem 2. Bildungsweg in Hamburg zu studieren, wohl an der Hochschule für Wirtschaft und Politik. Aus Hamburg wechselte er als wissenschaftlicher Assistent zur SPD-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag. | ||
Seit [[1951]] war er Mitglied der Industriegewerkschaft Bau-Steine-Erden, dann IG Metall, ÖTV und ver.di. Er übte verschiedene Vorstandsfunktionen aus und erhielt [[2010]] vom DGB einen Ehrenpreis für sein langjähriges Engagement. | |||
Er und seine Frau [[Irmgard Luckhardt]] haben drei Söhne. Alle haben seine Musikbegeisterung geerbt; der jüngste, Christopher, ist freiberuflich als Musiker tätig. | |||
Karl Heinz Luckhardt war musikalisch und spielte gern auch bei öffentlichen Anlässen Gitarre, etwa [[2012]] bei einer Veranstaltung im Rahmen des OB-Wahlkampfes für [[Susanne Gaschke]]. Er war Gitarrist und Sänger der Kieler [[Musikgruppe Die Maikäfer]]. Die beiden anderen Mitglieder waren [[Hartmut Lippe]] und [[Friedrich Steinmetz]]. Das Trio trat mit Arbeiterliedern bei vielen Wahlveranstaltungen und auch aus anderen Anlässen auf, häufig ergänzt durch [[Hein Blomberg]], der aus seinen in "Missingsch" verfassten Büchern las. Dies war kein reines Hobby, sondern auch politisches Engagement. | |||
Karl Heinz Luckhardt war auch begeisterter Kleingärtner und in Kiel bekannt als Züchter der [http://www.n24.de/n24/Wissen/Mensch-Natur/d/3581904/die--tomatoffel--ist-da-.html Tomatoffel], einer Kreuzung aus Tomate und Kartoffel. | |||
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aktiv im Finanz- und Wirtschaftsausschuss, Ausschuss für die Wahrung der Rechte der Volksvertretung, Untersuchungsausschuss 'Universitäts-Frauenklinik', Ausschuss Kommunaler Investitionsfonds sowie Landeskleingartenausschuss | aktiv im Finanz- und Wirtschaftsausschuss, Ausschuss für die Wahrung der Rechte der Volksvertretung, Untersuchungsausschuss 'Universitäts-Frauenklinik', Ausschuss Kommunaler Investitionsfonds sowie Landeskleingartenausschuss | ||
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Die Musikgruppe "Die Maikäfer" war - wie gesagt - auch Teil seiner politischen Arbeit. Eins ihrer denkwürdigsten Engagements dürfte die Teilnahme an der Reise von Kieler Ratsmitgliedern nach Rostock anlässlich der Feiern zum 40. Jahrestag der DDR im Oktober [[1989]] gewesen sein. Als diese Reise von den Oppositionsparteien in der Ratsversammlung als "Anbiederung" an das Regime kritisiert wurde, führte der Oberbürgermeister in seiner Erwiderung an, dass "Die Maikäfer" kritisches Liedgut zu Gehör gebracht hätten. | |||
== Ehrungen == | == Ehrungen == |
Version vom 18. Juni 2020, 12:40 Uhr
Karl Heinz Luckhardt |
Karl Heinz Luckhardt, * 3. Mai 1932 in Bochum, † 11. August 2019 in Kiel; Maler, Volkswirt, MdL, Oberbürgermeister. 1952 Eintritt in die SPD.
Leben & Beruf
In der NS-Zeit wurde Karl-Heinz Luckhardt der Besuch einer höheren Schule wegen eines "nicht befriedigenden Ariernachweises" verweigert er hatte eine jüdische Großmutter. Er lernte in seiner Heimatstadt Maler, wechselte dann in die Industrie, wo er als Kranführer tätig war. Später wurde ihm ermöglicht, auf dem 2. Bildungsweg in Hamburg zu studieren, wohl an der Hochschule für Wirtschaft und Politik. Aus Hamburg wechselte er als wissenschaftlicher Assistent zur SPD-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag.
Seit 1951 war er Mitglied der Industriegewerkschaft Bau-Steine-Erden, dann IG Metall, ÖTV und ver.di. Er übte verschiedene Vorstandsfunktionen aus und erhielt 2010 vom DGB einen Ehrenpreis für sein langjähriges Engagement.
Er und seine Frau Irmgard Luckhardt haben drei Söhne. Alle haben seine Musikbegeisterung geerbt; der jüngste, Christopher, ist freiberuflich als Musiker tätig.
Karl Heinz Luckhardt war musikalisch und spielte gern auch bei öffentlichen Anlässen Gitarre, etwa 2012 bei einer Veranstaltung im Rahmen des OB-Wahlkampfes für Susanne Gaschke. Er war Gitarrist und Sänger der Kieler Musikgruppe Die Maikäfer. Die beiden anderen Mitglieder waren Hartmut Lippe und Friedrich Steinmetz. Das Trio trat mit Arbeiterliedern bei vielen Wahlveranstaltungen und auch aus anderen Anlässen auf, häufig ergänzt durch Hein Blomberg, der aus seinen in "Missingsch" verfassten Büchern las. Dies war kein reines Hobby, sondern auch politisches Engagement.
Karl Heinz Luckhardt war auch begeisterter Kleingärtner und in Kiel bekannt als Züchter der Tomatoffel, einer Kreuzung aus Tomate und Kartoffel.
Partei & Politik
- Versch. Vorstandsfunktionen in Jusos und SPD von NRW sowie während des Studiums in Hamburg
- 1970- mind. 1976 Mitglied im Vorstand Ortsverein Suchsdorf
- 1969-1975 Kreisvorsitzender des Kreisverbandes Kiel
- 1975-1981 Stellv. Vorsitzender im Landesvorstand
Kommunalpolitik
- 1966-1971 Ratsherr in der SPD-Ratsherrenfraktion in Kiel
- 1966-1971 Mitglied im Ortsbeirat Suchsdorf
- 1970-1971 ehrenamtlicher Stadrat und Vorsitzender der SPD-Ratsherrenfraktion in Kiel
- 1980-1992 Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel
Landtag
- 1970 setzte er sich gegen den amtierenden MdL Alfred Prezewowsky als Kandidat im Wahlkreis 25 (Kiel-Nord) durch[1]
- 1971-1980 MdL für den Wahlkreis 25 (Kiel-Nord), ausgeschieden wg. Wahl zum Oberbürgermeister in Kiel
- 1971-1975 Mitglied des Norddeutschen Parlamentsrates
- 1975-1980 Parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion
aktiv im Finanz- und Wirtschaftsausschuss, Ausschuss für die Wahrung der Rechte der Volksvertretung, Untersuchungsausschuss 'Universitäts-Frauenklinik', Ausschuss Kommunaler Investitionsfonds sowie Landeskleingartenausschuss
Sonstiges
Die Musikgruppe "Die Maikäfer" war - wie gesagt - auch Teil seiner politischen Arbeit. Eins ihrer denkwürdigsten Engagements dürfte die Teilnahme an der Reise von Kieler Ratsmitgliedern nach Rostock anlässlich der Feiern zum 40. Jahrestag der DDR im Oktober 1989 gewesen sein. Als diese Reise von den Oppositionsparteien in der Ratsversammlung als "Anbiederung" an das Regime kritisiert wurde, führte der Oberbürgermeister in seiner Erwiderung an, dass "Die Maikäfer" kritisches Liedgut zu Gehör gebracht hätten.
Ehrungen
Am 27. April 2010 verlieh ihm der DGB Region KERN einen Ehrenpreis.[2]
Staatliche Ehrungen lehnte er aus Überzeugung ab. Er war der Ansicht, für die gewissenhafte Erfüllung seiner Aufgaben habe niemand eine Ehrung verdient, da dies selbstverständlich sei.[3]
Links
- Landtagsinformationssystem: Karl-Heinz Luckhardt
- Wikipedia: Karl Heinz Luckhardt
Quellen
- ↑ Luckhardt setzte sich durch, Kieler Nachrichten, 21.9.1970
- ↑ Jahresempfang für Gewerkschaften und Verleihung des Kieler Mitbestimmungspreises, Presseinfo auf www.kiel.de, 21.4.2010
- ↑ Vgl. Trauerrede zur Trauerfeier am 20. August 2019 in Kiel, aus dem Gedächtnis wiedergegeben.
Andreas Gayk (1946-1954) | Hans Müthling (1955-1965) | Günther Bantzer (1965-1980) | Karl Heinz Luckhardt (1980-1992) | Otto Kelling (1992-1996) | Norbert Gansel (1997-2003) | Torsten Albig (2009-2012) | Susanne Gaschke (2012-2013) | Ulf Kämpfer (seit 2014)
Vorsitzende: Karl Ratz (1945-1958) | Hans Schröder (1958-1963) | Hermann Köster (1963-1969) | Karl Heinz Luckhardt (1969-1975) | Claus Möller (1975-1977) | Hartmut Lippe (1977-1981) | Norbert Gansel (1981-1983) | Claus Möller (1983-1987) | Peter Andersen (1987-1991) | Rolf Selzer (1991-1995) | Rolf Fischer (1995-2000) | Andy Mitterer (2000-2004) | Rolf Fischer (2004-2013) | Jürgen Weber (2013-2018) | Gesine Stück (seit 2018)