1972

Aus SPD Geschichtswerkstatt
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Bundeskanzler an der Spitze einer SPD-FDP-Koalition ist Willy Brandt; bei der Bundestagswahl im November kann die SPD sogar noch dazu gewinnen. Willy Brandt ist gleichzeitig SPD-Parteivorsitzender. Im April starten CDU & CSU wegen der Ostverträge ein Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Willy Brandt.

In Schleswig-Holstein regiert Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg (CDU) mit einer CDU-Alleinregierung. Oppositionsführer und SPD-Landesvorsitzender ist Jochen Steffen.

Januar

  • Der Ausbau von Haus Seehof wird beschlossen.
  • 1. Januar - Der Zusammenschluss der letzten beiden Unternehmen in Kiel und Lübeck zur coop Schleswig-Holstein eG schließt den Konzentrationsprozess seit der Wiedergründung der coop-Genossenschaften nach dem Krieg ab.

Februar

März

April

Jochen Steffen und Erhard Eppler
  • 22. April - Kundgebung in der Kieler Ostseehalle mit Erhard Eppler und Jochen Steffen. Beide werben für Zustimmung zu den Ostverträgen.
  • 24. April - Oppositionsführer Rainer Barzel (CDU) beantragt ein konstruktives Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Willy Brandt. Hauptgrund: die Ostverträge.
Bundeskanzler Willy Brandt, 1971
  • 26. April - Das von der CSU/CDU eingebrachte sogenannte konstruktive Mißtrauensvotum veranlaßt den Landesvorstand zu einer Sondersitzung. Der Landesvorstand beschließt in diesem Zusammenhang über seine Verhaltensweise für den Fall, dass das sogenannte konstruktive Misstrauensvotum im Bundestag eine Mehrheit findet. Der Landesvorstand der SPD fordert Neuwahlen zum Deutschen Bundestag.[1]
  • 27. April - Der Tag des Misstrauensvotum: Die Ostverträge gefährdeten das "große Anliegen der Wiederherstellung der Einheit des deutschen Volkes" empörte sich Altbundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU) in seiner Begründungsrede. In der jetzigen Form würden sie daher keine Mehrheit im Bundestag finden. Von 260 stimmberechtigten Abgeordneten stimmen aber nur 247 für den Antrag der CDU, 249 wären notwendig gewesen. Willy Brandt bleibt Bundeskanzler.[2]

Mai

Vorbereitetes Flugblatt
  • 8. Mai - Landesvorstandssitzung im Landeshaus in Kiel: "Angesichts der Situation in Bonn beschließt der Landesvorstand, sofort Vorbereitungen für die Durchführung eines vorgezogenen Bundestagswahlkampfes zu treffen. Für den Fall des Scheiterns der Ostverträge im Bundestag tritt der Landesvorstand zwei Stunden nach Bekanntwerden des Abstimmungsergebnisses im Bundestag zu einer Sondersitzung in Kiel zusammen. Die Parteisekretäre werden zu dieser Zusammenkunft mit eingeladen."[3]
  • 13. Mai - Kundgebung dänischer und deutscher Sozialdemokraten in Flensburg mit Dänemarks Ministerpräsidenten Jens Otto Krag und Bundeskanzler Willy Brandt. Der SPD-Pressedienst berichtet: "Für die Vertreter der dänischen Minderheit in Flensburg bildet der vergangene Samstag sicherlich einen Höhepunkt ihrer politischen Arbeit seit Beenidung des Zweiten Weltkriegs: Der deutsche und der dänische Regierungschef betraten Seiten an Seite den für ihren Emfang hergerichteten Raum im 'Deutschen Haus' zu Flensburg. Jens Otto Krag und Willy Brandt sprachen in warmherzigen Worten über die Europäischen Gemeinschaft. Nichts als diese schlichte Tatsachenbechreibung ist wohl mehr geeignet, die Wandlung des Klimas im Europäischen Norden zu beschreiben, die sich in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten vollzogen hat. […]"[4]

Juni

Juli

August

  • Die erste Gesamtschule des Landes, die Integrierte Gesamtschule Kiel-Friedrichsort (IGF), nimmt als Schulversuch den Betrieb auf.
  • 2. August - Heinrich Grönwoldt stirbt mit 84 Jahren in Kiel.
  • In Kiel finden bis September die olympischen Segelwettbewerbe statt, deren Vergabe an die Stadt (mit allen damit verbundenen Investitionen) ein Hauptverdienst von Günther Bantzer ist.

September

  • 22. September - Kurt Schulz wird mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.
  • 29. September - Landesvorstandssitzung im Haus Seehof in Malente: "Mit dem Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Egon Bahr, wird ein politisches Grundsatzgespräch geführt. Konkret geht es dabei um die Möglichkeiten einer Kandidatur Egon Bahrs auf der schleswig-holsteinischen Landesliste zur Bundestagswahl. Das Gespräch erbrachte das Ergebnis, daß der Landesvorstand eine Kandidatur Bahrs auf einem der vorderen Listenplätze begrüßen würde. Es wird vereinbart, das Gesprächsergebnis in den Landesausschuß zur Begutachtung zu geben. Bis zur Landesausschußsitzung wird die Angelegenheit vertraulich behandelt."[5]

Oktober

November

Dezember

Nicht datierte Ereignisse

Quellen