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*[[9. Februar]] - Wahlen zur [[Kreisverband Lübeck|Lübecker Bürgerschaft]] (Landtagswahl). Unter anderen werden gewählt [[William Bromme]], [[August Haut]], [[Karl Meyer]] und [[Theodor Schwartz]], der Alterspräsident der Bürgerschaft wird.
*[[9. Februar]] - Wahlen zur [[Kreisverband Lübeck|Lübecker Bürgerschaft]] (Landtagswahl). Unter anderen werden gewählt [[William Bromme]], [[August Haut]], [[Karl Meyer]] und [[Theodor Schwartz]], der Alterspräsident der Bürgerschaft wird.
*[[13. Februar]] - Erste Sitzung des [[Philipp Scheidemann|Kabinetts Scheidemann]], dem [[Rudolf Wissell]] als Wirtschaftsminister angehört.
*[[13. Februar]] - Erste Sitzung des [[Philipp Scheidemann|Kabinetts Scheidemann]], dem [[Rudolf Wissell]] als Wirtschaftsminister angehört.
*[[23. Februar]] - Wahl zum Oldenburgischen Landtag und damit im [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]].


==März==
==März==
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*[[2. März]] - Gemeinderatswahlen in Schleswig-Holstein. Die [[Ortsverein Bredstedt|Bredstedter SPD]] erhält in der Wahl zur Stadtvertretung 35 Prozent der Stimmen und stellt ein Drittel der Stadtverordneten. In [[Ortsverein Kellinghusen|Kellinghusen]] entsteht ein Patt: Die SPD erhält 9 von 18 Sitzen; gewählt werden [[Heinrich Albers]], [[Johannes Homfeldt]], [[Franz Pietzner]], [[August Rose]], [[Friedrich Sell]], [[Claus Stieper]], [[Albin Strobel]], [[Hinrich Strüven]] und [[Helene Stüben]]. In [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] kommen [[Otto Eggerstedt]], [[Gustav Garbe]], [[Sophie Hempel]] und [[Toni Jensen]] neu in die Stadtverordnetenversammlung, [[Wilhelm Spiegel]] wird erster sozialdemokratischer Stadtverordnetenvorsteher. In [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] wird [[Rudolf Henning]] zum Stadtverordneten gewählt. In [[Ortsverein Pinneberg|Pinneberg]] stellt sich [[Heinrich Boschen]] zur Wahl, erhält jedoch kein Mandat. Die [[Ortsverein Russee-Hammer|SPD Russee]] wird zum ersten Mal stärkste Kraft in der Gemeindevertretung; [[Otto Rehder]] wird Gemeindevorsteher von Russee und Amtsvorsteher des Amtes Kronshagen (bis [[1930]]).
*[[2. März]] - Gemeinderatswahlen in Schleswig-Holstein. Die [[Ortsverein Bredstedt|Bredstedter SPD]] erhält in der Wahl zur Stadtvertretung 35 Prozent der Stimmen und stellt ein Drittel der Stadtverordneten. In [[Ortsverein Kellinghusen|Kellinghusen]] entsteht ein Patt: Die SPD erhält 9 von 18 Sitzen; gewählt werden [[Heinrich Albers]], [[Johannes Homfeldt]], [[Franz Pietzner]], [[August Rose]], [[Friedrich Sell]], [[Claus Stieper]], [[Albin Strobel]], [[Hinrich Strüven]] und [[Helene Stüben]]. In [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] kommen [[Otto Eggerstedt]], [[Gustav Garbe]], [[Sophie Hempel]] und [[Toni Jensen]] neu in die Stadtverordnetenversammlung, [[Wilhelm Spiegel]] wird erster sozialdemokratischer Stadtverordnetenvorsteher. In [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] wird [[Rudolf Henning]] zum Stadtverordneten gewählt. In [[Ortsverein Pinneberg|Pinneberg]] stellt sich [[Heinrich Boschen]] zur Wahl, erhält jedoch kein Mandat. Die [[Ortsverein Russee-Hammer|SPD Russee]] wird zum ersten Mal stärkste Kraft in der Gemeindevertretung; [[Otto Rehder]] wird Gemeindevorsteher von Russee und Amtsvorsteher des Amtes Kronshagen (bis [[1930]]).
*[[17. März]] - [[Heinrich Kürbis]] wird zum (zunächst kommissarischen) Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein ernannt; dies entspricht etwa dem Rang des heutigen Ministerpräsidenten.
*[[17. März]] - [[Heinrich Kürbis]] wird zum (zunächst kommissarischen) Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein ernannt; dies entspricht etwa dem Rang des heutigen Ministerpräsidenten.
*[[31. März]] - Die Lübecker Bürgerschaft wählt [[Albert Henze]], [[Paul Hoff]], [[Paul Löwigt]] und [[Fritz Mehrlein]] in den fünfköpfigen Senat der Stadt. Albert Henze gibt sein Amt als hauptamtlicher Geschäftsführer des [[Konsumverein Lübeck|Lübecker Konsum]] auf.
*[[31. März]] - Die [[Lübecker Bürgerschaft]] wählt [[Albert Henze]], [[Paul Hoff]], [[Paul Löwigt]] und [[Fritz Mehrlein]] in den fünfköpfigen Senat der Stadt. [[Albert Henze]] gibt sein Amt als hauptamtlicher Geschäftsführer des [[Konsumverein Lübeck|Lübecker Konsum]] auf.


==April==
==April==

Version vom 4. Dezember 2021, 02:06 Uhr

Oberpräsident Heinrich Kürbis

SPD-Vorsitzende sind gleichzeitig Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann; sie werden im Juni von Hermann Müller und Otto Wels abgelöst. In Schleswig-Holstein wird Heinrich Kürbis im März kommissarischer Oberpräsident. Sein Amt als Vorsitzender des SPD-Bezirks gibt er im Januar "provisorisch" an Carl F. Alps ab. Diesen löst schon im Juli Rudolf Hackelberg ab, der auch zum Bezirkssekretär gewählt wird.

Im Januar erheben sich im kurzlebigen Spartakusaufstand weit links stehende Kräfte gegen die SPD-geführte Regierung des Rates der Volksbeauftragten.

Vom 10. bis 15. Juni hält die SPD ihren Reichsparteitag in Weimar. Der 1. ordentliche Reichsparteitag der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD) folgt am 9./10. September in Berlin.

Am 14. August tritt die Weimarer Verfassung in Kraft.

Januar

Februar

März

April

Maifeier 1919 der Kieler Arbeiterjugend
  • 26. April - Die Ortsvereine Neumühlen-Dietrichsdorf, Mönkeberg und Schönkirchen der USPD rufen für den 1. Mai zu einer gemeinsamen Kundgebung im Gasthof "Krug zum grünen Kranze" auf.

Mai

  • 1. Mai - Auf dem Marktplatz (später Probsteier Platz) in Dietrichsdorf wird die Fahne des Ortsvereins Neumühlen-Dietrichsdorf der USPD geweiht.
  • 1. Mai - In Kiel kommt die Kieler Arbeiter-Jugend zu einer Kundgebung auf dem Alten Markt zusammen.

Juni

  • 10.-15. Juni - Parteitag der SPD in Weimar - der erste nach der Novemberrevolution. "[…] Im Vorstandsbericht wird behauptet, Deutschland sei zum 'freiesten Staat der Welt' geworden, nachdem die Arbeiterklasse in der Novemberrevolution die politische Macht erobert habe. In der Diskussion zum Vorstandsbericht werden die Schuldfrage, Demokratisierung, Vereinigungsfrage und die Stellung zu den Freikorps besprochen sowie G. Noske und W. Heine heftig angegriffen. Ph. Scheidemann bezeichnet den Bruderkampf in der Arbeiterschaft als das schwerste Hindernis auf dem Wege zum Siege des Sozialismus. Es fehle nicht an Zeichen, daß die reaktionären Mächte sich wieder regten. Er möchte das nicht überschätzen. Wenn die Reaktion es doch versuche, sich zu erheben, solle sie für alle Zeiten abgefertigt werden. Der Belagerungszustand werde in dem Augenblick aufgehoben, in dem Spartakus auf den inneren Krieg verzichte. […]"[2]
  • 14. Juni - Die Funktion des Zivilgouverneurs wird abgeschafft. Gustav Garbe hat damit keine politische Rolle mehr außer der eines Kieler Stadtverordneten.
  • 20. Juni - Berufung des Kabinetts Bauer; Rudolf Wissell bleibt Wirtschaftsminister.
  • 30. Juni-5. Juli - Auf dem 10. Kongress der Freien Gewerkschaften wird die Umwandlung der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands in die neu gegründete Dachorganisation Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund (ADGB) beschlossen. Vorsitzender bleibt Carl Legien.

Juli

August

September

  • Der Ortsverein Eckernförde fordert laut Chronik den Genossen Scharfenberg auf, das für die USPD erworbene Reichstagsmandat zurückzugeben, da er jetzt Kommunist sei. Ein Abgeordneter dieses Namens ist allerdings für den Reichstag nicht aufgeführt.

Oktober

November

Dezember

Nicht datiert

Einzelnachweise

  1. Fischer, Rolf: Der Kieler Polizeipräsident Wilhelm Poller - eine biografische Skizze In: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 90, Heft 3, Seite 128ff (2021)
  2. Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Band 1: Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001